Angelegt wurde der Hain zwischen 1803 und 1851. Zuvor war er im Besitz des Bamberger Domkapitels. Nach der Säkularisation erhielt Stephan Freiherr von Stengel den königlichen Auftrag, einen „öffentlichen Spaziergang” für alle Bürger einzurichten. Unter seiner Aufsicht wurden Gehölze gepflanzt, Wege angelegt und Staffagebauten wie der Monopteros errichtet – ganz im Sinn der englischen Landschaftsgärten. Allerdings führten die Unterhaltskosten zu Auseinandersetzungen, weshalb König Ludwig II. 1870 das Gelände der Stadt Bamberg schenkte. Bedingung dafür: Bamberg musste sich verpflichten, den Hain als Park für die Bevölkerung zu erhalten.
Genau dies ist geschehen und das Naturdenkmal Hain ist deshalb auch heute noch ein begehbares Landschaftsbild. Früher wurde der Hain regelmäßig von der Regnitz überschwemmt, weshalb sich hier vor allem Eichen, Ulmen, Weiden und Eschen angesiedelt haben. Diese Bäume wiederum bieten vielen Tieren Lebensraum, darunter Fledermäuse, Vögel oder Käfer wie der Heldbock, der in den alten Haineichen bayernweit seinen letzten Rückzugsort gefunden hat.
Das Wasser der Regnitz spielt noch aus einem anderen Grund eine große Rolle: Im Sommer lockt das Hainbad, in dem Generationen von Bambergern das Schwimmen gelernt haben. Am anderen Ende des Hains, wo sich die Regnitz aufteilt, liegt die Buger Spitze. Lange setzten die Spaziergänger hier mit einer Fähre über und machten es sich in der Gastronomie gemütlich. Ein Restaurant mit Café empfängt die Gäste dort bis heute. Das „Haindampferle“ allerdings ist verschwunden. Stattdessen geht es mit Tretbooten aufs Wasser. Im Park selbst glitzert der Hainweiher in der Sonne. Dieser Altarm der Regnitz nahm seine heutige Gestalt an, als ab 1923 ein Botanischer Garten angelegt wurde. 2017 bis 2019 wurden Garten und Weiher restauriert. Sie empfangen die Spaziergänger fast wieder im ursprünglichen Zustand – gehegt und gepflegt von der „Hain-Kolonne“ der Bamberger Stadtgärtnerei. Sie sorgt dafür, dass der Hain auch weiterhin ein begehbares Landschaftsgemälde bleibt.