Park Pittoresk Das Rothenburger Wildbad
Auch wenn der Name vielleicht anderes vermuten lässt: Wild geht es im Rothenburger Wildbad nicht zu. Stattdessen strahlt der Park um die einstige Kuranlage angenehme Ruhe aus und dient als Kulisse für romantische Picknicks und moderne Kunst.
Wildbad (Rothenburg ob der Tauber, Romantisches Franken)

Nach einem gewaltigen Erdbeben wurde Ende des 14. Jahrhunderts im Taubergrund die schwefel- und metallhaltige Wildbadquelle entdeckt. Schon wenig später ließ Rothenburgs Bürgermeister Heinrich Toppler dort ein kleines Badehaus errichten. Da es sich außerhalb der Stadt auf „wildem“ Gelände befand, bekam es den Namen Wildbad. Viele Badeknechte, Bademägde und Wasserträger kümmerten sich in den kommenden Jahrhunderten um die Gäste, die dort die Zeit mit Baden, Essen und Schlafen verbrachten. Mitte des 19. Jahrhunderts allerdings drang „wildes Wasser“ in die Heilquelle ein und schmälerte deutlich den Bade- und Kurbetrieb.

1894 verkaufte die Stadt das Wildbad an den Orthopäden Friedrich Hessing, der dem Wildbad zu seiner absoluten Glanzzeit verhalf. Er ließ das imposante Kurhotel erbauen und den Wildbad-Park anlegen. Auf verwilderten Weinbergsterrassen pflanzte er Eschen, Linden, Ahorn und Kastanien. Große Baumgruppen und Alleen wechseln sich seitdem ab mit weiten, offenen Rasenflächen und Brücken, das Spiel von Licht und Schatten sorgt für besondere Stimmungen. 

Nachdem Hessing das Wildbad in der Folge des Ersten Weltkriegs verkaufen musste, folgten viele verschiedene Eigentümer – das Wildbad wurde Lazarett, Sammellager für Vertriebene oder Polizei-Ausbildungsstätte. Heute ist es im Besitz der Evangelischen Landeskirche Bayern, die das ehemalige Kurhotel zu einem Übernachtungs-, Seminar und Kulturort ausgebaut hat. Im denkmalgeschützten, jederzeit zugänglichen Park aber hat sich seit Hessings Zeiten kaum etwas geändert. Viele Wanderwege (etwa der „Rothenburger Taubermühlenweg“) führen hier vorbei – und der Abstecher in den Park lohnt sich auch wegen der Kunst, die in seinem Grün überrascht: Jedes Jahr wird ein renommierter Künstler ins Wildbad eingeladen, der dort als „Artist in Residency“ lebt. Das Kunstprojekt, das während des Aufenthalts entsteht, bleibt permanent im Park.

Außerdem eignet sich der Park hervorragend als malerische Kulisse für ein Picknick, für das man sich den Rucksack vom Küchenchef des Wildbads mit Leckereien vollpacken lässt. Wer noch mehr über den Park erfahren will, erkundet ihn bei der Führung  „Park Pittoresk“ oder auf eigene Faust mit der gleichnamigen Broschüre.

Am Plönlein (Rothenburg ob der Tauber, Romantisches Franken)

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