Eigentlich war der Hofgarten zu Füßen der Veste Coburg ein Barockgarten: So hatte ihn sich Herzog Albrecht III. von Sachsen-Coburg gewünscht, als er ihn zwischen 1680 und 1682 anlegen ließ. Aber Geschmäcker ändern sich, das ist bei Gärten nicht anders: Also gestaltete ihn im 19. Jahrhundert Herzog Ernst I. nach seinen Vorstellungen um. Englische Landschaftsgärten waren damals schwer in Mode und in einen solchen wurde auch der Hofgarten verwandelt. Die Coburger danken es ihm und freuen sich heute am artenreichen alten Baumbestand des Parks, durch den sich herrliche Spazierwege hinauf zur Veste oder zum Coburger Naturkunde-Museum schlängeln. Wer es noch romantischer mag, schlendert zum „Kleinen Rosengarten” am Ausstellungspavillon des Coburger Kunstvereins.
Coburg wartet allerdings noch mit einem weiteren Rosengarten auf: Der Park am Kongresshaus verdankt seine Entstehung dem Gartenbauverein Coburg. 1929, als dessen 100-jähriges Bestehen gefeiert wurde, richtete der Verein die „Deutsche Rosenschau“ aus und legte dafür das kunstvoll mit Teichen, Wasserläufen und Laubengängen bestückte Areal an. 15.000 Rosen verschiedenster Sorten blühten hier, lange Zeit war der Park eine der Hauptattraktionen Coburgs.
1947 übernahm die Stadt die Pflege des Rosengartens, der in den 1960er und 1980er Jahren zum innerstädtischen Erholungsgebiet umgestaltet wurde: Im südlichen Teil befinden sich unter anderem ein Palmenhaus und ein Gedenkstein. Dieser erinnert daran, dass der Walzerkönig Johann Strauss 1887 Bürger von Coburg wurde. Was er wohl zum neuen Stadtstrand sagen würde, der im Sommer einer der Lieblingstreffpunkte des Coburger „Jungvolks” ist? Wahrscheinlich würde es ihm gefallen – und vielleicht würde er seinem Walzer „Rosen aus dem Süden” noch eine Coburger Rosengarten-Variation hinzufügen.
