1528 kam Leonhart Fuchs an den Hof der Ansbacher Markgrafen. Diese waren protestantisch – Fuchs selbst war ebenfalls ein begeisterter Anhänger Martin Luthers. In Ingolstadt, wo er zuvor Medizinprofessor war, kam es deshalb auch zu Konflikten mit der Universitätsleitung. In Ansbach diente er dem damaligen Markgrafen Georg von Brandenburg-Ansbach als Leibarzt, bevor er 1535 an die Universität Tübingen wechselte, wo er bis zu seinem Tod lehrte.
Heute blüht Leonhart Fuchs in fast jedem Garten – schließlich ist die Fuchsie nach ihm benannt. Ihren Namen gab ihr aber nicht Fuchs selbst, sondern der Botaniker Charles Plumier, der die Pflanze 1695 in Südamerika entdeckt hatte. Den Namen wählte er aus Verehrung für Fuchs, der auch heute noch als einer der drei „Väter der Botanik” gilt. Fuchs’ Hauptwerk war ein Kräuterbuch, das 1542 zunächst in lateinischer Sprache und 1543 in einer deutschen Fassung als „New Kreüterbuch” erschien. Fuchs führt darin zahlreiche Pflanzen auf, die nicht nur mit 518 Holzschnitten illustriert sind, sondern deren Wirkungsweise ebenso beschrieben wird.
Zwar erschien das Kräuterbuch erst einige Jahre nach der Ansbacher Zeit des Botanikers, doch im Leonhart-Fuchs-Garten wächst und duftet sein Erbe weiter: 2001 wurde anlässlich seines 500. Geburtstages dieser Heilkräutergarten angelegt, für den das „New Kreüterbuch” Inspiration und Vorlage war.
Liebhaber grüner Pracht blühen in Ansbach aber auch außerhalb des Hofgartens auf – und das sogar mitten in der Altstadt. Hinter dem Gasthaus „Zum Mohren” liegt als kleine grüne Oase das Zumach-Gärtchen. Benannt ist dieses Barockgärtchen allerdings nach einer Ansbacher Persönlichkeit, die lange nach dem Barock gelebt hat: dem ehemaligen Oberbürgermeister Dr. Ernst-Günther Zumach. Er hat auch die Figur gestiftet, die den Park schmückt: ein vergnügter Flötenspieler, geschaffen von Bildhauer Ernst Steinacker. Und manchmal im Sommer hat der Flötenspieler sich sogar ein Blümchen gepflückt, das er zwischen den Fingern hält…